Tenebrae Choir - Mother & Child

Der preisgekrönte Tenebrae Choir ist eines der weltweit führenden Vokalensembles, das für seine Leidenschaft und Präzision bekannt ist. Unter der Leitung von Nigel Short tritt der Tenebrae Choir bei bedeutenden Festivals und Veranstaltungsorten in der ganzen Welt auf und mit seinen über 40 CD-Einspielungen ist er weit über die Chorszene hinaus bekannt.

Weniger bekannt ist die Tatsache, dass der Tenebrae Choir vor über 23 Jahren seine ersten Konzerte in der Schweiz sang. Nigel Short, der damals in der Schweiz wohnte, erinnert sich an die Geburtsstunde des Chors:

Im Frühjahr 2001 fragte mich die verstorbene Lady Valerie Solti bei einem Kaffee, ob ich im Dezember ein Weihnachtskonzert in der Genfer Kathedrale organisieren könnte, wo ein anderer Chor gerade einen Termin abgesagt hatte. Ich sagte ganz beiläufig: „Natürlich, kein Problem“. Als ich Valerie das nächste Mal sah, erzählte sie mir, dass sie das Konzert mit dem leitenden Pfarrer der Kathedrale abgesprochen hatte, und sie stellte mir ein halbes Dutzend Fragen, bei denen mir klar wurde, dass ich vielleicht mehr abgebissen hatte, als ich kauen konnte.... Wie hiess mein Chor? Kann ich eine Aufnahme schicken, damit der Pfarrer uns hören kann? Er wollte sich vergewissern, dass die Musik angemessen war und dass wir selbst die nötige Qualität hatten, um in einer so prächtigen Kathedrale aufzutreten. Warum sollten sie uns anderen Chören mit gutem Ruf vorziehen? Oh je...

Interessierte können die Fortsetzung der Geschichte in Nigels Blog lesen.

Freuen Sie sich also auf die fulminante Rückkehr des Tenebrae Choirs in der Genfer Kathedrale. Das Programm „Mother & Child“ ist eine ergreifende Erkundung der tiefen und zärtlichen Beziehung zwischen einer Mutter und ihrem Kind, verwoben mit einer reichen Auswahl an zeitgenössischen und modernen Chorwerken.

Das Programm beginnt mit den mystischen Klängen von Arvo Pärt, dessen Stücke „O Weisheit“ und „Beatitudes“ die Zuhörer zum Nachdenken über die Weisheit und den Segen des Lebens anregen. Es folgen Gustav Holsts fröhliches „Ave Maria“ und das kraftvolle „Nunc Dimittis“. Caroline Shaws „And the Swallow“ bietet eine moderne und erfrischende Perspektive. "The sparrow found a house and the swallow her nest, where she may place her young" - ein schönes Bild eines Vogels, der versucht, seine Kinder zu beschützen.

Das Herzstück des Programms ist John Taveners „Mother and Child“, ein zwölfminütiges Werk, das sich mit der heiligen Bindung und den emotionalen Tiefen der Mutterschaft befasst. Taveners stimmungsvolle Musik fängt die intimen und universellen Aspekte dieser Beziehung ein. 2002 von John Tavener für Tenebrae komponiert, ist es ein Werk aus den frühen Jahren des Chores, passend zu seiner Rückkehr in die Genfer Kathedrale.

Es folgt ein Orgel Zwischenspiel, das die Zuhörer auf das lebendige und dynamische „Magnificat“ von Giles Swayne vorbereitet, ein kraftvoller und jubelnder Ausdruck des Lobes. Danach kehrt das Programm zu Tavener zurück mit „The Lamb“, einer ergreifend schönen Vertonung eines Gedichts von William Blake, das über Unschuld und Aufopferung nachdenkt, Themen, die dem Motiv von Mutter und Kind innewohnen.

Den Abschluss des Programms bildet Arvo Pärts „Salve Regina“, ein majestätisches und kontemplatives Stück, das eine letzte, innige Hommage an die Jungfrau Maria darstellt, das ewige Symbol mütterlicher Liebe und Barmherzigkeit.

Programm

Arvo Pärt (1935)
O Weisheit
Beatitudes

Gustav Holst (1874-1934)
Ave Maria
Nunc Dimittis

Max Reger (1873-1916)
Benedictus für Orgel aus 12 Stücke, op. 59

Caroline Shaw (1982)
And the Swallow

John Tavener (1944-2013)
Mother and Child

Francis Pott (1957)
Laudes für Orgel

Giles Swayne (1946)
Magnificat

John Tavener
The Lamb

Arvo Pärt
Salve Regina